Glückliche Chefs führen besser

 

Glückliche Chefs sind besser –

eine Studie um Sirkwoo Jin vom Merrimack College in Massachusetts belegt es jetzt: Glückliche Führungskräfte leiten besser! In einer Befragung gaben insgesamt 3057 Führungskräfte ihre momentane Stimmung, sowie ihre Zufriedenheit und ihre Verbundenheit mit dem Unternehmen an. 1404 ihrer Mitarbeiter hingegen wurden danach gefragt, ob ihr Chef moralische Standards setzte, optimistisch über die Zukunft sprach, die Kreativität förderte und sich mit jedem Bereich und der dazugehörigen Angestellten persönlich auseinandersetzte. Dadurch sollte die transformationale Führung festgestellt werden.

Das Ergebnis war eindeutig: Fröhliche, ausgelassene und zufriedene Chefs führen besser. Die positive Grundstimmung forderte vor allem die Förderung von Werten, wodurch die Mitarbeiter zufriedener und somit kreativer waren. Aber auch die Bindung an das Unternehmen spielte eine große Rolle. Führungskräfte, die an ihr Unternehmen gebunden sind und an es glauben verbreiten eher gute Stimmung als andere.

 

(Wirtschaftspsychologie aktuell, 2016) http://www.wirtschaftspsychologie-aktuell.de/lernen/lernen-20160120-lernen-von-sirkwoo-jin-froehliche-chefs-fuehren-besser.html

Wie im Coaching und Training der Placebo-Effekt die Leistungsfähigkeit steigern kann.

Es gehört zum speziellen Coaching-Stil von Dr.Lermer, dass er seinem Klienten begegnet, als wäre er bereits einen Schritt weiter in Richtung seiner Idealversion. Diese Dynamik, die sich daraus ergibt, ist mit selbsterfüllender Prophezeihung verwandt, so dass man das erfahrene Zutrauen auch erfüllt, den erhaltenen Vertrauensvorschuß nicht verspielen möchte. Ähnlich, wie wenn einem sein Mentor im Bereich Sport oder Kunst, ja überall bei relevanten Leistungen zuflüstert: Trau Dich, das schaffst Du schon! Auf diesem Gebiet wurde nun eine Studie veröffentlicht, deren Ergebnisse nicht überraschen, sondern eher wichtig sind dank ihrer wissenschaftlichen Absicherung.

Zwei Psychologen, Prof.Ulrich Weger von der Universität Witten/Herdecke und Dr. Stephen Loughnan von der Universität Melbourne schafften Klarheit: Sie gingen der Frage empirisch nach, ob jemand tatsächlich bessere Ergebnisse zeitigt, wenn er von seiner Leistungsfähigkeit überzeugt ist. Dafür wurde eine Gruppe von 40 Versuchspersonen halbiert, wobei die eine Hälfte unvorbereitet blieb. Der andere Teilgruppe wurde gezielt Selbstvertrauen suggeriert, womit sie ihrer Intuitiuon und ihrem eigenen Wissen vertrauen könnten.

Im folgenden Wissenstest lieferten die „aufgebauten“ Teilnehmer durchschnittlich 9,9 Aufgaben, die andere Hälfte kam auf durchschnittlich 8,4 richtige Lösungen. Das Wissen selbst war ja nicht trainiert worden, lediglich die mentale Haltung zu den eigenen Fähigkeiten. Hier scheint die Vorbereitung tatsächlich implizit lähmende Ängste ersetzt zu haben durch Zuversicht, die man von den Betreuern in Form von Unterstützung erfahren hatte. Prof.Weger meinte dazu wörtlich: „WIr haben ja nicht das Wissen verbessert. Aber das Gefühl von Unterstützung und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wurden gestärkt. Wir vermuten, dass sich diese Personen dannz.B. mehr angestrengt haben, besser ihre eigenen Ängste überwinden konnten, systematischer überlegt haben. Sie konnten schlichtweg das vorhandene Wissen besser abrufen und dadurch hat sich die Leistung dann tatsächlich verbessert.“

Quelle: Weger, Ulrich W., Loughnan, Stephen (2013) „Mobilizing unusual resources: Using the placebo concept to enhance cognitive performance“. The Quart.J.of Exp.Psychol. 2013, 66, 23-28

 

 

Dr. Stephan Lermer im Münchner Merkur

 

Neue Helden braucht das Land

Der Lena-Hype in Deutschland klingt nicht ab. Was sind die psychologischen Hintergründe dieser „Massenhysterie“ und was kann Lena selbst tun, um auf dem Teppich zu bleiben und ihre natürliche jugendliche Austrahlung zu behalten? Ein Interview mit Dr. Stephan Lermer:


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: NTV

Sitzposition und Kommunikation

Je nachdem, welche Zielsetzung Ihre Kommunikation verfolgt, haben sich klare Empfehlungen für verschiedene Sitzpositionen bewährt:

  • Nebeneinander sitzen:
    Diese Position ist relevant beim Betrachten eines Vorgangs aus beinahe demselben Blickwinkel, vor einem gemeinsamen Bildschirm, beim Betrachten des Navigationsgeräts oder bei Nachhilfe.
  • Gegenüber sitzen:
    Diese Sitzhaltung hat Vorteile beim Schachspielen oder anderen Spielen. Ansonsten erzeugt sie von sich aus eine Kontrahenten-Position, die womöglich das Unterbewusstsein beider Beteiligten grundlos in Kampfstimmung geraten lässt. Eine Ausnahme gibt es allerdings, wenn zwei Menschen gemeinsam am Essenstisch sitzen. Ob zu Hause oder im Lokal, neigen sie dazu, sich einander gegenüber zu setzen. Der österreichische Verhaltensforscher Otto König erklärt diese Beobachtung mit dem Hinweis auf das Relikt einer urzeitlichen Instinkthandlung: In der Zeit, als unsere Vorfahren noch von der Steppenjagd lebten, war es ein überlebenswichtiges Gebot der Vorsicht, beim Verzehren der Beute den Horizont mit den Augen auf mögliche Gefahren abzutasten. Erblicken wir nun während des Essens beim (unbewusst urzeitlich instinktiven) Aufblicken, beim Kauen oder Trinken einen uns vertrauten Tafelpartner, dann fühlen wir uns beruhigt und sicher.
  • Über Eck sitzen
    Dies ist die ideale Position für kooperative Gespräche: Man kann sich nahe sein, muss sich aber nicht andauernd ansehen. Diese Position ist gut für kreative Synergieleistungen.

Zur Frage, welche Sitzposition bei Konferenzen ideal ist, empfehle ich, stehend an passenden Tischen zu konferieren. Und zwar eine halbe Stunde lang.

gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Lermer, Stephan. Kommunikative Kompetenz. GABAL Verlag.

Psychologische Begriffe: ‚Resilienz‘

Psychologische Begriffe: ‚Resilienz‘

Warum gehen manche Menschen offensichtlich spielerisch mit den kleinen Unannehmlichkeiten des Alltags um, während andere von Kleinigkeiten dauergestresst werden? Warum tragen manche Menschen schwere Rückschläge mit Würde und erholen sich verhältnismäßig schnell davon, während andere lange Zeit danach noch schwer beeinträchtigt sind? Und warum federn manche Menschen Stress einfach ab, während andere ihn geradezu zu fressen scheinen?

Wenn verschiedene Menschen in ähnlichen Situationen mit ähnlichen Stress auslösenden Dingen ganz unterschiedlich umgehen, führen das Psychologen meist auf eine ganz bestimmte Eigenschaft zurück: Ihre Resilienz.

Resilienz bedeutet in etwa ‚Stresskompetenz‘ und beschreibt die Fähigkeit eines Menschen, Stress auszuhalten und nicht daran zu zerbrechen – etwa psychische Leiden zu entwickeln oder konstant schlechte Stimmung zu haben und zu verbreiten. Resilienz bedeutet auch: Effektive und durchdachte Strategien gegen den Stress zu betreiben, obwohl man mit harten Zeiten, Verlusten oder chronischen Belastungen konfrontiert ist.

Um die zwei Pole der Resilienz zu verdeutlichen, hilft ein Vergleich zwischen Gusseisen und Schmiedeeisen: Gusseisen ist starr, hart, spröde und bricht leicht. Schmiedeeisen dagegen ist weich, anpassungsfähig und flexibel – deshalb auch das Bild, das Resilienz am besten beschreibt: ‚Zurückfedern‘ (engl. ‚bounce back‘) von Stress.

Die Charakteristika resilienter Menschen sind entsprechend:

  • Die Fähigkeit, Stress abzufedern und sich von beinahe allem rasch zu erholen
  • Die Einstellung: ‚Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg‘
  • Die Einstellung, Probleme als Herausforderungen zu begreifen
  • Durchhaltevermögen
  • Die Fähigkeit, Gelegenheiten zu erkennen und wahrzunehmen
  • Ein festes System aus Werten und Glaube
  • Ein Netzwerk aus Menschen, die soziale Unterstützung gewähren
  • Ein breites Repertoire an Strategien, um mit Stress umzugehen

Das beste daran: Insbesondere die neuere Forschung zeigt, dass Resilienz kein ‚Glücksfall‘ ist, sondern im Gegenteil in hohem Grade trainierbar, weil erfahrungsbasiert. Das Ziel ist, die eigene Stresskompetenz zu erhöhen und den Umgang mit Stress zu optimieren. Denn Stress und kritische Lebensereignisse können nicht nur durch nachträgliches Problemlösen äußerlich aufgearbeitet werden, sondern müssen und können auch emotional mit geeigneten Strategien verarbeitet werden.

Dazu kommen viele präventive Maßnahmen: Unter anderem der Aufbau positiver sozialer Beziehungen, die Entwicklung einer positiven, wohlwollenden Lebenseinstellung, der Aufbau von Selbstwirksamkeitsüberzeugungen und die Fähigkeit, genießen zu können.

In unseren Trainings und Coachings nimmt Resilienz deshalb einen zentralen Platz ein. Wir vermitteln Resilienz nachhaltig, über ein umfassendes Modell der Stressbewältigung:

Grafik Stressresilienz

gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer

Quelle u.a.: Tugad

e, M, Fredrickson, B (2004). Resilient individuals use positive emotions to bounce back from negative emotional experiences. Journal of Personality and Social Psychology,86 (2), pp. 320-333