Coaching: Ein gesteigertes Selbstwertgefühl – allein durch Tanzen ?

Forscher der Universität Örebro (Schweden) haben jetzt herausgefunden, dass regelmäßiges Tanzen das Selbstwertgefühl junger Mädchen steigert und sich positiv auf deren psychische Gesundheit auswirkt.

Sie untersuchten 112 Mädchen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren, die vor Beginn der Untersuchung alle schon einmal aufgrund verschiedener körperlicher oder psychischer Beschwerden wie Ängste, Depressionen, Erschöpfung, Kopf- oder Rücken-, Nacken- und Schulterschmerzen die Schulkrankenschwester aufgesucht hatten. Die Mädchen wurden per Zufall in zwei Gruppen eingeteilt: Die eine Gruppe tanzte acht Monate zweimal die Woche 75 Minuten lang. Der Alltag der anderen Gruppe wurde nicht verändert. Zu vier verschiedenen Zeitpunkten wurden die Mädchen nun  zu ihrem Selbstwertgefühl und ihrer Gesundheit befragt, und zwar zu Beginn der Untersuchung, nach acht, zwölf und zwanzig Monaten.

Die Mädchen in der Tanzgruppe gaben sowohl beim Selbstwertgefühl als auch in puncto Gesundheit nach den acht Monaten höhere positive Werte an als die Mädchen der Kontrollgruppe. Auch zu den späteren Messzeitpunkten bestätigte sich diese Entwicklung. Subjektiv bewerteten die Mädchen, die tanzten, diese Erfahrung sehr positiv.

Regelmäßiges Tanzen ist also nicht nur gut für die körperliche Fitness, sondern auch für die „Psychofitness“, die sich durch positive Gefühle und ein gestärktes Selbstwertgefühl auf alle Lebensbereiche auswirken kann..

Quelle: Duberg, A., Hagberg,m L., Sunvisson, H. & Möller, A. (in press) (2013). Influencing self-rated health among adolescent girls with dance intervention: A randomized controlled trial.Archives of Pediatrics & Adolescent Medicine.

Bei uns zuhause gibt es „cooles Gemüse“ …

Wir alle wollen, dass unsere Kinder sich gesund ernähren. Gerade für die zukünftigen Generationen ist es wichtig, Erkenntnisse aus der Ernährungsforschung so früh wie möglich in die Tat umzusetzen, also via Erziehung zu vermitteln. Das ist unser evolutionärer Auftrag. Insbesondere um die ungesunde Ernährung zu kompensieren, aber auch um die Kinder für die zukünftigen Stressbelastungen mit Resilienz auszzustatten.
Doch einhellig berichten die Eltern von frustrierenden Bemühungen den Kindern Gemüse schmackhaft zu machen: „Dieses Essen mag ich nicht, ich will Pommes und kein so langweiliges Gemüse!“ war die Antwort.

Jetzt kamen findige amerikanische Forscher auf eine geniale Idee: Wenn die zu ungesunden Nahrungsmitteln verführenden Konzerne mit ihren Marketing-Strategien so großen Erfolg bei Kinden haben, könnte man doch auch zuhause oder in der Schule sprachliches Marketing betreiben. Sie gaben den einzenen Gemüsearten auf dem Teller neue, kindgerecht attraktive Namen und machten erfreuliche Erfahrungen.

Die Forschergruppe um Brian Wansik, Universiät Ithaca (NY) bereicherten die Mittagsmalzeit von 150 acht- bis elfjährigen Kindern auch mit Karotten im Angebot., genannt das Gericht des Tages. Sobald sie diesen Namen änderten in „Röntgenblick-Karotten“ („X-Ray-Carrots“) – wegen des potentiell verbesserten Augenlichts durch das Vitamin A – wählten doppelt soviele der Kids dieses Gericht. Der coole Name hatte sie zum gesunden Essen verführen können.

Deutlich bestärkt in ihrer Vermutung durch die erfreulichen Ergebnissek konnten die ForscherIn einer weiteren Studie gleich zwei ganze Schulen mit insgesamt 1500 Schülern für das Expereiment gewinnen.
Im ersten Monat gab es gezielt jeden Tag auch Karrotten, Broccoli und grüne Bohnen ohne weitere Kennzeichnung. Im nächsten Monat startete das Veggie-Marketing. Das selbe angebotene Gemüse hieß nun
z.B. wie schon in der Pre-Studie „Röntgenblick-Karrotten“ ( X-Ray Vision Carrots“),
„Superfaust-Broccoli“ („Power Brunch Broccoli“),
„kleine, leckere Baumkrönchen“ (Tiny Tasty Tree Tops“) oder
„“verrückte grüne Bohnen“ (Silly Dilly Grean Beans“).
Wieder erfreute ein gigantisches Ergebnis: Die Forscher zählten nahezu hundert Prozent Steigerung bei der gelabelten Gemüse-Variante im zweiten Monat im Vergleich zu vorher.

Übrigens hatte Wansik bereits 2005 eine ähnliche Studie mit Erwachsenen durchgeführt. So hieß das Fischgericht auf einmal „zartes Fischfilet“ oder die Zuccini-Taler hießen jetzt „Großmutters Zuccini-Taler“. Folge: Die Gäste sprachen plötzlich von einem größeren Geschmacks-Erlebnis.

Fazit: Nicht nur das Auge ißt mit, sondern auch das Ohr.

Quelle: Wansik, Brian, Just, DavidR., Payne, Collin, R., Klinger, Matthew: Attractive Names Sustain Increased Vegetable Intake in Schools. Preventive Medicine, in press (2012)

Du sollst wissen, was Du willst …

„Wer nicht genau weiß, wohin er will, braucht sich nicht zu wundern, wenn er ganz woanders ankommt.“ 
(Robert F. Mager)

To-do-Listen zu schreiben, differenzierte Lebenspläne zu visualisieren und Ziele festzuhalten – darin sind wir Deutsche Weltmeister. Zweifelsohne ist es bedeutsam zu wissen wo die Ziellinie liegt, bevor man in eine Richtung startet. Doch denkt man beispielswiese an die vielen gut gemeinten Listen der Silvester Abende zurück – festgehaltene Visionen der knackigen Strandfigur oder den Sprung über die nächsten fünf Sprossen der Karriereleiter – kann bei vielen ein bitter-wehmütiges Gefühl aufkeimen.

Die grenzenlos scheinende Motivation und Euphorie beim Formulieren der eigenen Wünsche wich in vielen Fällen lähmender Ernüchterung und Passivität. Am Küchentisch sitzend, an den neuen Ernährungs- und Sportplänen bastelnd, fragt man sich schon nach dem Sinn der Bemühung, wenn der Weg danach schnurstracks zur Tiefkühltruhe und einem großen Löffel Schokoladen-Eiscreme führt. Grenzt es nicht schon an Masochismus, den eigenen Misserfolg durch die Verschriftlichung und Planung so schmerzlich vor Augen geführt zu bekommen? Sind vielleicht sogar die Pläne selbst die Übeltäter? Setzen sie uns unbewusst unter Druck und untergraben die eigene Disziplin und Standfestigkeit?

Dieser Frage gingen Wendy Liu von der University of California in San Diego und Claudia Townsend von der Miami University im „Journal of Consumer Research“ empirisch auf den Grund. In fünf verschiedenen experimentellen Situationen untersuchten die Forscher die Selbstdisziplin der Studienteilnehmer. In einem Teilexperiment wurde das Verhalten von 500 Amerikanern verfolgt, die mit einer Steuerrückzahlung von mindestens 1.200 Dollar rechneten. Die eine Hälfte der Probanden sollte angeben „wofür“ das Geld ausgegeben werde. Dabei zählten zu den häufigsten gewählten Optionen „Sparen“, „Anlegen“ oder „Schulden begleichen“. Die andere Hälfte der Gruppe musste keine konkreten Angaben zum Verwendungszweck des Geldes machen.

Nach sechs Monaten wurden die Studienteilnehmer erneut befragt. Es zeigte sich ein paradoxes Bild: Genau jene, die in der Erstbefragung angegeben hatten das Geld sparen zu wollen oder Schulden abzubezahlen, hatten am wenigsten zur Seite gelegt bzw. Schuldentilgung verwendet!
In einem anderen experimentellen Design wurde die Standfestigkeit bei Ernährungsplänen auf die Probe gestellt. Auch hier zeigte sich ein äquivalentes Muster zu den „Finanzexperten“: Genau diejenigen Probanden, die sich in der Prä-Untersuchung gesunde Ernährung vorgenommen hatten, aßen ungesünder als jene, die vorab keine konkreten Vorhaben äußerten. Gerade mit fixem Plan wurde in der Untersuchungsbedingung am häufigsten zum Schokoriegel gegriffen.

Doch nicht alle Probanden der Gruppe mit Plan wurden schwach. Was unterscheidet die Probanden, die der süßen Verführung widerstehen konnten von den undisziplinierten Schleckermäulern?

Townsend und Liu gingen der Ursache auf den Grund. Ihr Ergebnis: Probanden, die mit ihrem Körper bereits einigermaßen zufrieden waren, setzten die selbstauferlegten Regeln und Pläne wahrscheinlicher in die Realität um. Diejenigen, die sich mit ihrem Körper unwohl fühlten und weiter vom Wunschgewicht entfernt waren, erlagen, trotz (oder gerade wegen?) ihrem Plan, eher der süßen Verführung.

Ein ähnliches Bild präsentierte sich beim Experiment zur Steuerrückzahlung: Je weniger die Teilnehmer mit ihrer finanziellen Situation im reinen waren, umso weniger führen konkrete Sparpläne zum Erfolg.

Das identifizierte Muster lässt sich wie folgt erfassen: Je näher wir dem Ziel bereits sind, desto eher beißen wir uns durch.

Bereits im Jahre 1932 postuliere Clark Hull dies als sogenannten „Goal-Gradient-Effekt“. Kaum einer würde bei einem Marathon aufgeben wenn die Ziellinie und die Jubelnden Zuschauer schon in Sichtweite liegen. Darüber hinaus haben die konkreten Umsatzpläne Einfluss auf den Erfolg: Je größer die Kluft vom Ist-Zustand zum Wunsch-Zustand, umso mehr wirken Pläne kontraproduktiv. Durch Sie wird schmerzlich bewusst, wie weit man vom Wunschzustand entfernt ist, was zu Unzufriedenheit, Stress und Resignation führen könnte.

Doch die Pläne selbst als Ursache des Misserfolges zu deklarieren wäre falsch. Vielmehr ist an der Gestaltung der Zielformulierung und der konkreten Umsetzung zu arbeiten: Große Ziele in kleine erreichbare Teilziele zu zerlegen reduziert die Ehrfurcht – vor Erfolg – und ermutigt zum „ersten Schritt“ der langen Reise. Möchte man beispielsweise ein Büro entrümpeln würden täglich erreichbare Ziele formuliert (z.B. an einem Tag die Schublade entrümpeln, am anderen Tag werden die Ordner neu beschriftet oder die alten Stifte aussortiert) und jeder Teilerfolg gefeiert.

Zudem sollte ein Perspektivenwechsel, weg vom Blick auf das große Endziel (z.B. der straffen Bikinifigur), hin zum konkreten Verhalten (tägliche Sporteinheiten, zuckerarme Ernährung usw.) Wunder wirken.

Denn: Weder die Zahl auf dem Kontoauszug, noch den Zeiger der Waage, lässt sich direkt durch menschliche Willenskraft oder dem Grad an Disziplin beeinflussen – das konkrete Verhalten jedoch sehr wohl. Macht die tägliche Laufeinheit oder der Salat zu Mittag Spaß, wird es als Belohnung empfunden die geschmiedeten Pläne zu realisieren, sind die Vorteile der neuen Verhaltensweisen jeden Tag am eigenen Leibe spürbar – dann ist das Ziel schneller erreicht als gedacht:

Lassen Sie also besser Ihre glorreichen Zielvisionen auf einem Podest stehen und arbeiten Sie an Ihren Gewohnheiten. Oder, wie Jim Rohn so trefflich formulierte:

“Motivation is what gets you started. Habit is what keeps you going.”

Quelle:
Townsend, C. & Liu, W. (2012). Is Planning Good for You? The Differential Impact of Planning on Self Regulation. Journal of Consumer Research.

Glückliche Menschen sind erfolgreicher – und weniger burnoutgefährdet

Der als Lambarene-Arzt bekannt gewordene Theologe und Philosoph Albert Schweitzer komprimierte diese Erkenntnis in dem Satz:
„Erfolg ist nicht der Schlüssel zum Glück. Wenn Sie Ihre Tätigkeit lieben, werden Sie erfolgreich“.

Heute will die Welt für solche Aussagen empirische Absicherungen. Dafür engagierte sich ein Team von
renommierten Glücksforschern und verfasste eine bahnbrechende Studie, in der die Psychologen mittels empirischer Untersuchungen nachweisen konnten: Ja, positive Affekte werden belohnt durch Erfolg. Unter „positiven Affekten“ versteht man Freude bis hin zur Begeisterung sowie Zufriedenheit bis hin zum Glücksgefühl. „Belohnt durch Erfolg“ meint nicht nur den finanziellen Aspekt, sondern ein generell gelungenes Leben, also eine gute Partnerschaft, Erfüllung im Beruf, Erfolg in puncto Freundschaften und  Gesundheit, eine hohe qualitätsgeprägte Lebenserwartung, und das alles verbunden mit dem Gefühl, näher am eigenen Sinn des Lebens zu sein.

Diese Studie von Sonja Lyubomirsky, Laura King und Ed Diener stammt aus dem Jahr 2005. Jetzt, sieben Jahre später konnte eine andere Forschergruppe erneut empirisch nachweisen, dass diese Reihenfolge zu beachten ist: Diejenigen waren am Ende die erfolgreicheren, die zu Beginn eines Vorhabens bereits zufrieden bis glücklich waren und an sich geglaubt hatten. Dabei wurde das Gefühl von Zufriedenheit bzw. Glück in alle drei Zeit-Richtungen abgefragt: in der vergangenen Woche glücklich gewesen, optimistisch in die Zukunft schauen, und die Befindlichkeit im Augenblick. Zur Negativ-Abgrenzung wurde überdies gefragt nach depressiven Verstimmungen, Appetitlosigkeit oder Gefühlen von Verzweiflung.

Die Studienleiterin, die in Kalifornien arbeitende deutsche Psychologin Claudia Haase, fasste die erfreulichen Zusammenhänge zwischen Glück und Erfolg so zusammen „Menschen mit ausgeprägtem positiven Affekt investieren mehr Zeit und Mühen, um ihre Ziele zu erreichen und lassen sich von Rückschlägen nicht aufhalten, weil sie davon überzeugt sind, dass sie diese Ziele aus eigener Kraft erreichen können“.

Demzufolge wären Unternehmer gut beraten, wenn sie ihren Mitarbeitern ein Glückstraining ermöglichen (oder selbst eines besuchen): Eine humane Win-win-Investition, die allen nur Vorteile liefert.

Quellen: 
Haase Claudia, Poulin Michael, Heckhausen Jutta: Happiness as a Motivator: Positive Affect Predicts Primary Control Striving for Career an Educational Goals. 
Personality and Sozial Psychology Bulletin 2012.

Lyubomirsky Sonja, King Laura, Diener Ed: The Benefits of Frequent Positive Affect: Does Happiness Lead to Success? 
Psychological Bulletin Vo. 131, Nr.6, 803-855, 2005.

Gehirnoptimierung – Segen oder Fluch?

„Neuro-Enhancement“ am Arbeitsplatz immer beliebter: Medikamente, die die geistige Leistungsfähigkeit steigern werden auch in Deutschland immer öfter eingenommen. Über Nutzen, Schaden und ethische Vertretbarkeit der sogenannten ‚Neuro-Enhancer‘ streiten die Experten.

Einer Umfrage der DAK zufolge haben fünf Prozent aller Berufstätigen schon mindestens einmal Aufputschmittel zur Steigerung der Leistungsfähigkeit genommen – ohne medizinische Indikation. Zwei Prozent der Befragten gaben an, sich regelmäßig vor wichtigen Terminen zu ‚dopen‘. Dabei stellten die Untersucher auch einen klaren Geschlechterunterschied fest: Während Männer vorwiegend ‚Wachmacher‘ zur vorübergehenden Leistungssteigerung einnahmen, griffen Frauen häufiger zu Sedativa, wie zum Beispiel Schlafmitteln.

Schwierig ist es, eine Grenze zu ziehen, ab welchem Präparat die künstliche Leistungssteigerung nicht mehr ‚angemessen‘ oder ’normal‘ ist. Denn exzessiver Konsum von Koffein oder Nikotin kann durchaus dieselben aufmerksamkeitssteigernden Effekte haben wie Ritalin oder Amphetamine. Experten sprechen deshalb davon, dass es ‚derzeit keine überzeugenden grundsätzlichen Einwände gegen eine pharmazeutische Verbesserung des Gehirns oder der Psyche gibt‘.

Die beliebtesten Präparate:
Methylphenidat: Steigert kurzfristig die Aufmerksamkeit. Besser bekannt unter dem Handelsnamen ‚Ritalin‘ wird der Stoff bei der Behandlung der Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) und vereinzelt unterstützend bei Depressionen eingesetzt. Hochdosiert hat es eine euphorisierende Wirkung.
Antidementiva: Ursprünglich zur Verbesserung von Gedächtnis und Aufmerksamkeit bei Demenzkranken entwickelt, haben Tests gezeigt, dass diese Medikamente auch bei Gesunden die Hirnleistung über eine gewisse Zeit verbessern.
Amphetamine: Speed und Ecstasy sind die illegalen Varianten dieser euphorisierenden Gruppe von Medikamenten. Die Präparate haben oft erhebliche Nebenwirkungen.
Modafinil: Hilft gegen das Schichtarbeiter-Syndrom, aber auch gegen Jetlag. Und macht sofort ‚fit‘.

Im Moment ungeklärt sind allerdings die Langzeitwirkungen chronischer oder sporadischer Einnahme von Neuro-Enhancern. Vielleicht sollte man deshalb noch ein wenig Vorsicht walten lassen, bevor man zum Medikamentenschrank greift. Und erst einmal die Ergebnisse der Langzeitstudien aus den USA abwarten – dort ist der Konsum leistungssteigernder Präparate seit längerem sehr viel weiter verbreitet als hierzulande.

Weiter ungeklärt ist auch das Suchtpotential der Medikamente. Die Weitergabe der Präparate an Kinder und Jugendliche ohne medizinischen Rat ist deshalb höchst gefährlich und kann geahndet werden.

Für die große Mehrheit der Menschen, die ihre geistige Leistungsfähigkeit steigern, aber auf Medikamente verzichten wollen, bieten sich natürlich die klassischen Methoden an: Autogenes Training, Denksport, Meditation, Bewegung und Coaching können dieselben Wirkungen haben. Allerdings ohne die gefürchteten Nebenwirkungen und vor allem langfristig leistungssteigernd. Und kurzfristig kann man ruhig einmal zu Kaffee oder Schokolade greifen.

gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Gehirn und Geist, 3.1.2011

Die optimale Schlafdauer?

Wer leistungsfähig sein will, muss schlafen. Deshalb verschlafen wir auch ca. ein Drittel unseres Lebens.

Forscher der University of West Virginia wollen nun die ideale Schlafdauer beziffert haben: Sie beträgt 7 Stunden! Die Schlafstudie der Wissenschaftler hatte gewaltige Ausmaße: Über 30.000 Personen befragten sie zu deren Schlafgewohnheiten. Diese setzten sie in Beziehung zu Gehirn- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wer die ideale Schlafdauer im Mittel um 2 Stunden unterschreitet, der setzt sich einem zweifach erhöhten Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkt aus. Nur wenig besser sieht es für Langschläfer aus: Personen, die täglich neun Stunden oder länger im Bett verbrachten (gezählt wurden nur Schlaf und Nickerchen zwischendurch) haben ein eineinhalb Mal höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Vorsicht bei der Interpretation der Ergebnisse ist allerdings geboten. Was die meisten Medien nicht berichten: Es gibt große individuelle Unterschiede im Schlafbedürfnis und der idealen Schlafdauer. Meist „sagt“ uns unser eigener Körper sehr zuverlässig, ob wir zuwenig oder zuviel schlafen. Und manche Personen werden wirklich weniger krank, wenn sie täglich 9 Stunden schlafen. Andere hingegen leben mit 6 Stunden sehr gesund.

Wenn Sie allerdings das Gefühl haben, dass Sie Ihrem Körper und Ihrem Geist die falsche Schlafdosis gönnen, dann suchen Sie am besten einen Spezialisten auf. Viele psychologische und medizinische Einrichtungen haben inzwischen „Schlafzentren“ eingerichtet, in denen individuelle Schlafgewohnheiten und -bedürfnisse festgestellt werden.

gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: www.sleepcenters.org