Bitte lächeln – Ihr Körper wird es Ihnen danken!

Fröhlichkeit, Optimismus und herzhaftes Lachen senken nachweislich den Gehalt an Stress-Hormonen im Blut und helfen bei der Vermehrung positiver Botenstoffe im menschlichen Kreislauf.

Der führende Psychoimmunoneurologe Dr. Lee Berk beschäftigt sich seit den frühen 80er Jahren mit der Erforschung der Auswirkungen positiver Emotionen auf Körperprozesse. Er fand unter anderem heraus, dass allein die Vorfreude auf einen lustigen Film beta-Endorphine (die zur Stimmungsregulation dienen) um 27% anstiegen. Die Produktion von Hormonen, die für die Stärkung des Immunsystems verantwortlich sind, stieg sogar um 87% an. Gleichzeitig verringerte sich der Anteil des steroiden Stress-Hormons Cortisol um 39% und die Adrenalinproduktion ging um 70% zurück.

In seiner neuesten Studie untersucht er die Auswirkungen von Fröhlichkeit auf Cholesterin, Entzündungsbildung und das Risiko für die Entwicklung kardiovaskulärer Krankheiten bei Diabetes-Risiko-Patienten. Eine Gruppe der Patienten stimmte zu, zusätzlich zur medikamentösen Behandlung eine Lach-Therapie zu absolvieren, indem sie jeden Tag für 30min lustige Videos ihrer Wahl ansahen.

Die Ergebnisse lassen eine gute Portion Optimismus zu: Innnerhalb eines Jahres stieg der Anteil an gutem HDL Cholesterin in der Lach-Gruppe um 26%, während er sich in der Kontrollgruppe ohne zusätzliche Lach-Therapie nur um 3% erhöhte. Im gleichen Zeitraum reduzierte sich der Anteil an „schlechten“ Cholesterin-Derivaten um 66% – in der Kontrollgruppe mit der Standardbehandlung um 26%.

„Die besten Kliniker verstehen, dass positive Emotionen wie fröhliche Lachen, Optimismus und Hoffnung physiologische Auswirkungen haben“ stellt Dr. Lee Berk fest. Und weiter: „Die Wahl des Lebensstils hat bedeutenden Einfluss auf Krankheit und Gesundheit. Und anders als Prävention und Behandlung ist das eine Wahl, die wir selbst kontrollieren.“

gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer

Quelle: EurekaAlert, http://www.the-aps.org/press/releases/09/14.htm

Salutogenese durch „mea-culpa-Ritual“?

Sie kennen es als Ritual von der Kirche: Hat man sich versündigt, dann klopft man sich dreimal auf die Brust und murmelt den Spruch „mea culpa“ dazu: Meine Schuld – ich bekenne mich dazu und ich bereue es. Scheinbar ein harmloses Schuld-Eingeständnis, verbunden mit einer kleinen Geste, die die Reue körpersprachlich unterstreicht.

Doch es ist viel mehr: Diese autosuggestive Handlungsabfolge wirkt vor allem auf das Immunsystem: Aus der Psychosomatik, konkret aus der Psychoneuroimmunologie wissen wir, dass Schuldgefühle via Selbstvorwürfe, Selbstanklagen, Autoaggressionen und Depressionen das Immunsystem annagen. Unsere Abwehrlage sinkt, wir sind anfälliger für Infektionen, Viren, etc. Klopfen wir aber nun auf die Brust, dort wo die Thymusdrüse sitzt, aktivieren wir deren Funktion, Immunkörper vermehrt zu produzieren. Das ist zwar insbesondere bis zur Pubertät wesentlich, aber auch im Erwachsenenleben nicht von der Hand zu weisen. Kritiker mögen zwar einwerfen, dass die Thymusdrüse beim Erwachsenen kaum noch vorhanden ist, weil zu harmlosem Fettgewebe geschrumpft. Die Entfernung der Thymusdrüse bei Erwachsenen hat aber dennoch merklichen Einfluss auf körperliche Abläufe, ist also kein zu vernachlässigender Faktor. Und selbst dann, wenn die Kritiker total recht hätten, reagiert der Körper dennoch quasi aus der Erinnerung heraus, im Minimalfall placeboesk. Denn unser Körper ist direkt an die Weisheit unseres Unterbewusstseins angeschlossen. Nicht von ungefähr steht im Griechischen das Wort „thymos“ für „Lebensenergie“…

Quelle: Lermer S., 2009 und Lermer S., „Immunkraft“, Econ (www.immunkraft.com)

Wer rastet, der rostet – Sport trainiert auch das Gedächtnis

„In letzter Zeit fühle ich mich müde. Ich habe Kreislaufprobleme. Ich kann mir nichts mehr merken.“

Klar, viele Ursachen können hinter Gedächtnisstörungen stecken, aber die beste „Therapie“ gegen leichte Erinnerungsdefizite umfasst immer eine gesunde Portion Fitness.

Forscher der University of Melbourne haben nun herausgefunden, dass bereits zweieinhalb Stunden Sport pro Woche die Erinnerungsfähigkeit stärken. Die Wissenschaftler verschrieben ihren Probanden 3x pro Woche leichte körperliche Betätigung. Im Vergleich zu Probanden ohne Sportprogramm schnitten sie nach 6 Monaten wesentlich besser bei Tests ab, die allgemeine Gedächtnisleistungen und Gedächtnisschwäche messen.

Sportprogramme werden inzwischen vielfach sinnvoll in Prävention und Behandlung von progressiven degenerativen Erkrankungen des Gehirns eingesetzt, so z.B. bei der Alzheimer-Erkrankung.

Bewegung stärkt nicht nur Muskeln und Gehirn, sondern auch unser körpereigenes Abwehrsystem. Bei der Therapie von Depression sind Fitnessprogramme seit Jahren integraler Teil der Behandlung. Sinnvoll ist vor allem, sich einen gesunden Trainingsplan aufzustellen, der sportliche Aktivitäten strukturiert und weder über- noch unterfordert. Auch im Psychologischen Coaching wird Sport berücksichtigt: Fit sein heißt leistungsfähig sein und flexibel auf Herausforderungen reagieren können – natürlich erfolgreich auf vielen Gebieten gleichzeitig.

Nutzen Sie also Sport auch präventiv als Gedächtnis-Training – solange Sie sich daran erinnern können…

Quellen:

Lautenschlager, N. et al. (2008). Effect of physical activity on cognitive function in older adults at risk for Alzheimer disease: a randomized trial. Journal of the American Medical Association, 9, 1027-1037

Lermer, S. Immunkraft. Econ-Verlag