Was tun Paare…

…zur Weihnachtszeit mehr als zu jeder anderen Zeit?

Miteinander reden!
Gerade in der stillen Zeit um Weihnachten und Jahreswende sehen die meisten von uns ihren Partner länger als sonst. Zeit also, sich auszutauschen über die vielen Dinge, die in der stressigen Vorweihnachtszeit passiert sind. Kommunikative Fähigkeiten und vor allem viel Einfühlungsvermögen sind nun gefragt, damit man den ganzen Stress aus der vergangenen Zeit nicht in die Feiertage und damit in die Partnerschaft überträgt.

Aber: Über was reden Paare eigentlich gewöhnlich? Hier die Ergebnisse einer Umfrage mit über 1000 Teilnehmern. Viel zu wenig zwar, um gleich die Ergebnisse zu verallgemeinern, aber trotzdem: Sie sind herzlich eingeladen, Ihr eigenes partnerschaftliches Kommunikationsverhalten zu vergleichen:

  • 73% aller befragten Paare reden regelmäßig über den Job. Das bedeutet, dass mehr als jedes vierte Paar das nicht macht. Über den Job zu reden ist allerdings sehr wichtig, weil man dem Partner damit Details aus dem eigenen Leben offenbart, die er/sie sonst nicht erfahren würde Das schafft Vertrauen und verstärkt die Gemeinsamkeit. Man läßt seinen Patner so auch an dem wichtigen Lebensbereich „Berufsleben“ teilhaben. Allerdings gibt es natürlich auch Ausnahmen, womit man den Partner möglicherweise schonen bzw. nicht belasten möchte.
  • Sex (43%) spielt offensichtlich keine so große Rolle. Schade, denn Kommunikation über die partnerschaftliche Sexualität ist einer der größten Schlüssel zum Glück zu zweit.
  • Kunst und Kultur (17%) ist eindeutig das Schlusslicht und wahrscheinlich auch nicht Jedermanns oder Jederfraus Sache. Über Kunst und Kultur wird häufiger mit Freunden geredet.
  • Und der Spitzenreiter ist: Einkäufe. Mit 77% ist Shopping das Top-Thema in deutschen Beziehungen. Hätten Sie es geahnt?

Übrigens: Im Schnitt kommunizieren Paare in Deutschland täglich 1 Stunde und 42 Minuten miteinander. An Weihnachten sehr viel mehr.

In diesem Sinne Ihnen allen ein schönes Weihnachtsfest!

gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: web.de/magazine/lifestyle. 23.12.2010

Konstruktiv streiten in der Partnerschaft

Wie lernt man, positiv zu streiten?

Man sollte damit beginnen, dass beide Partner sich ihrer Position sicherer und ihres Selbstwertes bewusster werden. Gleichzeitig sollten die Gemeinsamkeiten geschätzt und die Unterschiede berücksichtigt werden.

Das hat zur Folge, dass das Zugehörigkeitsgefühl zueinander wächst. Man hat sich durch Meinungsverschiedenheiten als unterschiedlich erkannt und fühlt sich dennoch vom anderen akzeptiert und geliebt. Im Sinne der Weisheit der englischen Diplomaten: „Let’s agree to disagree“, also: „lass uns übereinstimmen, dass wir hier verschiedener Meinung sind“.

Und man sollte sich stets erinnern, dass man durch Diskussionen und ausgetragene Meinungsverschiedenheiten wacher wird für die Herausforderung, für Kritik, und sich damit für sämtliche Lebensbereiche rhetorisch bessern kann, das heißt, man wird bewusster in Bezug auf das, was man wahrnimmt und wie man sich äußert. Damit wird man kommunikationsfähiger und partnerschaftsfähiger.


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Lermer, Stephan.
Liebe und Lust. Mary Hahn Verlag

„Ein großes Glas Wasser, bitte!“ „Mhm, ein großes Glas Wasser.“

Eine einfache Strategie, um beim Kommunikationspartner Sympathie hervorzurufen ist, seine Worte zu wiederholen. Das sollte natürlich unaufdringlich geschehen und letztlich einfach dem Partner signalisieren: Ich habe dich verstanden, ich weiß was du willst, wir sind auf einer Ebene.

Der niederländische Forscher Rick van Baaren hat dieses Phänomen anschaulich im Experiment untersucht: Er ließ Kellner die Bestellungen ihrer Gäste auf zwei verschiedene Arten aufnehmen: Die Hälfte der Bestellungen hörten sie sich kommentarlos an, bei der anderen Hälfte der Bestellungen wiederholten sie ganz einfach das Gesagte: „So, Sie bekommen den Rotbarsch mit Kartoffeln, dazu ein großes Wasser….“

Die „Sympathie“ maß van Baaren mit der Menge des Trinkgeldes, die die Kellner am Ende erhielten. Und tatsächlich gaben die Gäste in der „Mimikry-Bedingung“, in der ihre Bestellung wiederholt worden war, mehr Geld. Van Baaren zog aus seiner Studie den Schluss, dass unaufdringliches Nachahmen unserer Kommunikationspartner zu prosozialem Verhalten führt.

Übrigens: Carl Rogers, der Vater der klientenzentrierten Psychotherapie, nannte als einen seiner Grundsätze der Therapie das „Paraphrasieren“, sprich: Das Wiederholen und Umschreiben der Dinge, die seine Klienten ihm erzählten. Aus zwei Gründen schuf er dadurch eine Atmosphäre der Sympathie und der gegenseitigen Akzeptanz: Erstens konnte er so selbst noch einmal überprüfen, ob er seine Klienten wirklich verstanden hatte. Und zweitens fühlten sich die Klienten besser verstanden oder konnten gegebenenfalls ihre Aussagen noch einmal relativieren.


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Van Baaren, RB et al. (2003). Mimicry for Money: Behavioral Consequences of Imitation. Journal of Experimental Social Psychology, 39, 393-398.

Seien Sie ruhig witzig!

Humor bei der Arbeit ist generell gut. Das behauptet Chris Robert, Ökonom an der University of Missouri-Columbia, nach einer umfangreichen wissenschaftlichen Analyse über die Auswirkungen von Witzen und Gelächter am Arbeitsplatz.

„Gelegentlicher Humor unter Kollegen begünstigt Kreativität, Zusammenhalt und letztlich Performance“ behauptet Robert. Er und sein Kollege Wan Yan haben in ihrer Analyse Literatur aus unterschiedlichen Disziplinen integriert, um zu beweisen, dass Humor ernsthafte Folgen für die Wirtschaft haben kann. „Humor hat einen bedeutenden Einfluss in Unternehmen. Er ist weder inkompatibel mit den Unternehmenszielen, noch mit einer allgemein wettbewerbsorientierten Unternehmenskultur“.

Besonderen Wert legen die Autoren der Studie auf interkulturelle Unterschiede. Robert: „Humor wird in interkulturellen Settings komplizierter. Es ist dann schwer zu unterscheiden, was witzig ist oder wann Humor angebracht ist. Einige Forscher haben vorgeschlagen, Humor dann völlig zu vermeiden. Wir lehnen das ab. Es gibt einige Grundregeln für das Verständnis, wann und welcher Humor angebracht ist.

Zunächst gilt es, eine gemeinsame persönliche Basis zu finden – nicht auf (inter-)kultureller oder sozialer Ebene, sondern ganz individuell. Die Erwartungen über den Ausgang eines Witzes müssen beispielsweise gleich sein, damit die unvorhergesehene Pointe für alle Beteiligten die gleiche unerwartete Wendung bringt.

Bei der Auswahl der Themen für Scherze sollte man im interkulturellen Fall noch vorsichtiger sein als sonst: Witze über Religion, Völker und kulturelle Werte sollten zunächst vermieden werden. Themen wie Tiere oder lustige Dinge, die Kinder sagen, sind dagegen in jeder Kultur gleich präsent, weil die Erfahrungen mit diesen Inhalten sich interkulturell kaum unterscheiden.

Humor am Arbeitsplatz verlangt also ein gewisses Maß an Sensitivität und Kenntnis einiger Grundregeln. Ein (amüsantes) Beispiel für mangelnde Sensitivität bieten beispielsweise die deutsche Serie „Stromberg“ oder die amerikanische Show „The Office“.

gepostet i.A. von Dr.Stephan Lermer
Quelle:
http://www.eurekalert.org/pub_releases/2007-11/uom-lhi110107.php

Gemeinsam Gewinnen

WIN-WIN-Strategien nutzen
Ein hervorragendes Beispiel für WIN-WIN ist die Geschichte von Anita Roddick, der Gründerin von Body Shop. Als sie die Idee zu einem Laden für Naturkosmetik hatte, besaß sie kein Geld und die Bank wollte ihr kein Kapital geben, da sie keine Sicherheit vorweisen konnte. Ein Freund, der eine Autowerkstatt besaß, gab ihr die erforderlichen 4000 Pfund für die Gegenleistung, den monatlichen Gewinn aus dem Laden zu teilen.

Ein WIN-WIN-Prinzip wurde realisiert, denn nur in der Kombination aus Idee und Geld konnte der Laden gegründet werden und Gewinn abwerfen, der dann geteilt werden sollte. Einige Jahre nach der Gründung expandiert Anita Roddick die Läden in eine weltweite Ladenkette. Ihr Geldegeber bekommt nach wie vor die Hälfte des Gewinns monatlich überwiesen. Auch wenn es den Anschein hat, dass er auf diese Weise zu Millionen kommt – es ist eine klassische WIN-WIN-Geschichte.

Ein Beispiel zur Übung: Ein Freund möchte für ein seriöses und gleichzeitig sehr Gewinn bringendes Geschäft einen Monat lang bei Ihnen wohnen und Ihren Schreibtisch, Ihren Computer, Ihr Telefon und Ihr Fax benutzen. Er zahlt Ihnen dafür sofort eine Million oder, was ihm lieber wäre, erst wenig, dann jeden Tag mehr, am ersten Tag einen Cent, Tag für Tag verdoppelt, einen ganzen Monat lang. Beharren Sie auf Ihrer Million, haben Sie, was Sie haben. Kommen Sie ihm aber entgegen und lassen ihn erst etwas verdienen, haben Sie mehr davon: am 31. Tag des Monats gehören Ihnen 10 737 417 Euro.

gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Lermer, S. & Meiser, H.C. Gemeinsam bin ich besser. Krüger Verlag

Tage des Mannes

Was macht den Unterschied zwischen Mann und Frau aus? Passen Männer und Frauen überhaupt zusammen? Wann ist ein Mann ein Mann?
Im Interview mit Dr. Stephan Lermer erhalten Sie Antworten.

gepostet i.A. von Dr Stephan Lermer