Anhedonismus und Zeit

Anhedonismus ist die Unfähigkeit, positive Emotionen wie Glück, Wohlbefinden oder Zufriedenheit zu empfinden. Die meisten Menschen sind durchaus fähig, in gesundem Maße Glück zu fühlen. Oft gehen unsere positiven Gefühle aber in selbstauferlegtem (Zeit-) druck unter, können nicht richtig genossen werden und verblassen angesichts der Themen, mit denen wir uns aktuell „belasten“ (lassen). Dazu Dr. Stephan Lermer im Bayerischen Rundfunk:

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Die eigene Zeit nicht zu nutzen, seine Zeit mit überflüssigen Dingen anzufüllen oder die Zeit nicht aktiv zu nutzen, ist symptomatisch für eine Gefühllosigkeit gegenüber den guten und den schweren Zeiten, eben dem Leben selbst. „Carpe Diem“ heißt deshalb das Motto auch und gerade in turbulenten Zeiten. Nutzen Sie den Tag und fangen Sie immer wieder neu an, in Ihrem Leben selbst Regie zu führen.

Mit Händen und Füßen – Gesten vergrößern den Wortschatz bei Kleinkindern

„Gesten pflastern den Weg für die Sprachentwicklung“ behauptet Jana Iverson von der University of Pittsburgh fest. Zusammen mit ihrer Kollegin Susan Goldin-Meadow hat sie Kleinkinder in der ersten Phase ihrer Sprachentwicklung beobachtet. Sie stellte dabei fest, dass Kinder, die gestenreich kommunizieren schneller damit anfangen, aus einzelnen Wörtern erste Sätze zu formen. Ein wichtiger Schritt in der Sprachentwicklung, denn Kinder spüren schnell, dass sie oft nur durch die sinnvolle Aneinanderreihung von Wörtern wirklich das bekommen, was sie wollen.

Kleinkinder benutzen Gesten, bevor Sie sprechen können. Sie beginnen normaler Weise mit 9-12 Monaten, erste zielgerichtete Gesten auszuführen, meistens indem Sie auf bestimmte Objekte (Auto, Papa) zeigen. Wenn sie zu sprechen beginnen, kombinieren sie ihre Gesten zum Zweck erfolgreicher Kommunikation oft mit den passenden Worten. Der nächste Schritt besteht darin, auf Objekte zu zeigen und bestimmte Eigenschaften zu erwähnen (z.B. auf einen schlafenden Hund zu zeigen und „müde“ zu sagen). Darauf hin folgen 2-Wort-Kombinationen („Hund müde“).

In der Studie begannen Kleinkinder, die mehr und aktiver gestikulierten, früher als andere Kinder 2-Wort-Kombinationen und sinnvolle Sätze zu entwickeln.

Die Verbindung von Gesten und erfolgreicher Kommunikation setzt sich bis ins Erwachsenenalter fort. Wie Blickkontakt, Mimik und Körperhaltung ist auch die Gestik Teil der sogenannten nichtverbalen Kommunikation. Mit ihrer Hilfe betonen wir bestimmte Inhalte und drücken Stimmungen aus. Kommunikationsforscher schätzen übereinstimmend, dass 55% aller Kommunikationsinhalte über nichtverbale Zeichen vermittelt werden. Das Training nichtverbaler Kommunikation nimmt damit eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von kommunikativer Kompetenz ein. Schon bei Kleinkindern ist diese Entwicklung messbar.

Quellen:

Iverson, J., Goldin-Meadow, S. (2005). Gesture Paves the Way for Language Development. Psychological Science,16 (5), pp. 367-371

Lermer, S. (2005). Kommunikative Kompetenz. In : Von den Besten profitieren, GABAL