Du sollst wissen, was Du willst …

„Wer nicht genau weiß, wohin er will, braucht sich nicht zu wundern, wenn er ganz woanders ankommt.“ 
(Robert F. Mager)

To-do-Listen zu schreiben, differenzierte Lebenspläne zu visualisieren und Ziele festzuhalten – darin sind wir Deutsche Weltmeister. Zweifelsohne ist es bedeutsam zu wissen wo die Ziellinie liegt, bevor man in eine Richtung startet. Doch denkt man beispielswiese an die vielen gut gemeinten Listen der Silvester Abende zurück – festgehaltene Visionen der knackigen Strandfigur oder den Sprung über die nächsten fünf Sprossen der Karriereleiter – kann bei vielen ein bitter-wehmütiges Gefühl aufkeimen.

Die grenzenlos scheinende Motivation und Euphorie beim Formulieren der eigenen Wünsche wich in vielen Fällen lähmender Ernüchterung und Passivität. Am Küchentisch sitzend, an den neuen Ernährungs- und Sportplänen bastelnd, fragt man sich schon nach dem Sinn der Bemühung, wenn der Weg danach schnurstracks zur Tiefkühltruhe und einem großen Löffel Schokoladen-Eiscreme führt. Grenzt es nicht schon an Masochismus, den eigenen Misserfolg durch die Verschriftlichung und Planung so schmerzlich vor Augen geführt zu bekommen? Sind vielleicht sogar die Pläne selbst die Übeltäter? Setzen sie uns unbewusst unter Druck und untergraben die eigene Disziplin und Standfestigkeit?

Dieser Frage gingen Wendy Liu von der University of California in San Diego und Claudia Townsend von der Miami University im „Journal of Consumer Research“ empirisch auf den Grund. In fünf verschiedenen experimentellen Situationen untersuchten die Forscher die Selbstdisziplin der Studienteilnehmer. In einem Teilexperiment wurde das Verhalten von 500 Amerikanern verfolgt, die mit einer Steuerrückzahlung von mindestens 1.200 Dollar rechneten. Die eine Hälfte der Probanden sollte angeben „wofür“ das Geld ausgegeben werde. Dabei zählten zu den häufigsten gewählten Optionen „Sparen“, „Anlegen“ oder „Schulden begleichen“. Die andere Hälfte der Gruppe musste keine konkreten Angaben zum Verwendungszweck des Geldes machen.

Nach sechs Monaten wurden die Studienteilnehmer erneut befragt. Es zeigte sich ein paradoxes Bild: Genau jene, die in der Erstbefragung angegeben hatten das Geld sparen zu wollen oder Schulden abzubezahlen, hatten am wenigsten zur Seite gelegt bzw. Schuldentilgung verwendet!
In einem anderen experimentellen Design wurde die Standfestigkeit bei Ernährungsplänen auf die Probe gestellt. Auch hier zeigte sich ein äquivalentes Muster zu den „Finanzexperten“: Genau diejenigen Probanden, die sich in der Prä-Untersuchung gesunde Ernährung vorgenommen hatten, aßen ungesünder als jene, die vorab keine konkreten Vorhaben äußerten. Gerade mit fixem Plan wurde in der Untersuchungsbedingung am häufigsten zum Schokoriegel gegriffen.

Doch nicht alle Probanden der Gruppe mit Plan wurden schwach. Was unterscheidet die Probanden, die der süßen Verführung widerstehen konnten von den undisziplinierten Schleckermäulern?

Townsend und Liu gingen der Ursache auf den Grund. Ihr Ergebnis: Probanden, die mit ihrem Körper bereits einigermaßen zufrieden waren, setzten die selbstauferlegten Regeln und Pläne wahrscheinlicher in die Realität um. Diejenigen, die sich mit ihrem Körper unwohl fühlten und weiter vom Wunschgewicht entfernt waren, erlagen, trotz (oder gerade wegen?) ihrem Plan, eher der süßen Verführung.

Ein ähnliches Bild präsentierte sich beim Experiment zur Steuerrückzahlung: Je weniger die Teilnehmer mit ihrer finanziellen Situation im reinen waren, umso weniger führen konkrete Sparpläne zum Erfolg.

Das identifizierte Muster lässt sich wie folgt erfassen: Je näher wir dem Ziel bereits sind, desto eher beißen wir uns durch.

Bereits im Jahre 1932 postuliere Clark Hull dies als sogenannten „Goal-Gradient-Effekt“. Kaum einer würde bei einem Marathon aufgeben wenn die Ziellinie und die Jubelnden Zuschauer schon in Sichtweite liegen. Darüber hinaus haben die konkreten Umsatzpläne Einfluss auf den Erfolg: Je größer die Kluft vom Ist-Zustand zum Wunsch-Zustand, umso mehr wirken Pläne kontraproduktiv. Durch Sie wird schmerzlich bewusst, wie weit man vom Wunschzustand entfernt ist, was zu Unzufriedenheit, Stress und Resignation führen könnte.

Doch die Pläne selbst als Ursache des Misserfolges zu deklarieren wäre falsch. Vielmehr ist an der Gestaltung der Zielformulierung und der konkreten Umsetzung zu arbeiten: Große Ziele in kleine erreichbare Teilziele zu zerlegen reduziert die Ehrfurcht – vor Erfolg – und ermutigt zum „ersten Schritt“ der langen Reise. Möchte man beispielsweise ein Büro entrümpeln würden täglich erreichbare Ziele formuliert (z.B. an einem Tag die Schublade entrümpeln, am anderen Tag werden die Ordner neu beschriftet oder die alten Stifte aussortiert) und jeder Teilerfolg gefeiert.

Zudem sollte ein Perspektivenwechsel, weg vom Blick auf das große Endziel (z.B. der straffen Bikinifigur), hin zum konkreten Verhalten (tägliche Sporteinheiten, zuckerarme Ernährung usw.) Wunder wirken.

Denn: Weder die Zahl auf dem Kontoauszug, noch den Zeiger der Waage, lässt sich direkt durch menschliche Willenskraft oder dem Grad an Disziplin beeinflussen – das konkrete Verhalten jedoch sehr wohl. Macht die tägliche Laufeinheit oder der Salat zu Mittag Spaß, wird es als Belohnung empfunden die geschmiedeten Pläne zu realisieren, sind die Vorteile der neuen Verhaltensweisen jeden Tag am eigenen Leibe spürbar – dann ist das Ziel schneller erreicht als gedacht:

Lassen Sie also besser Ihre glorreichen Zielvisionen auf einem Podest stehen und arbeiten Sie an Ihren Gewohnheiten. Oder, wie Jim Rohn so trefflich formulierte:

“Motivation is what gets you started. Habit is what keeps you going.”

Quelle:
Townsend, C. & Liu, W. (2012). Is Planning Good for You? The Differential Impact of Planning on Self Regulation. Journal of Consumer Research.

Vorsätze 2012: Mehr Lebensqualität, mehr Zeitsouveränität

Wenn uns Anfang März gesagt wird, dass nun schon wieder ein Sechstel des neuen Jahres vorüber ist, dann ist das keine beeindruckende Vorstellung. Wir brauchen ein anderes Bild, das uns die Zeitstrecke „ein ganzes nagelneues, einmaliges Jahr“ deutlicher vor Augen führt.
Stellen Sie sich vor, das neue Jahr wäre ein Mensch, der mit einem 84 Jahre langen Leben bedacht wurde:
Der Jahresbeginn wird symbolisch gefeiert wie die Ankunft eines Menschenkindes, voller Freude aller, mit Feuerwerk und Champagner. Hoffnungsfantasien werden geweckt und auf diese neue Zukunft projeziert. Zum 1. Februar wird er schon 7 Jahre alt. Um Ostern herum volljährig und kann dann in der knospensprießenden Frühlingszeit die Flirtphasen der Jugend genießen. Im Mai ist wohl der Höhepunkt in den Lebensbereichen Partnerschaft, Familiengründung, Brennen für die Karriere, alles noch stark nach vorne gerichtet, man sieht noch viel Zeit und Möglichkeiten vor sich. Und so werden die Monate vergehen, das Leben als Mensch ist bei seiner Selbstwerdung, bei seiner Persönlichkeitsbildung, seinem einmaligen Charakter angekommen. Sachzwänge, Pflichten, berufliche Herausforderungen und privat gestaltete Lebensmuster bestimmen den großen Zeitraum des Erwachsenenlebens. Die nächste Zäsur ist die Pensionierung, die zeitlich passend auf dem Oktoberfest gefeiert wird. Die anschließende beschauliche Zeit für das restliche Viertel des irdischen Daseins ist geprägt vom Genießen des Erreichten, vom langsamen Abschiednehmen, vom Rückblick und vom Bedürfnis nach Generativität: dass man von dem, was man im Leben gelernt hat möglichst viel an die nächsten Generationen weitergeben kann. So erfüllt man auch seinen gesellschaftlichen plus seinen evolutionären Auftrag. Dann zu Silvester ist es zu Ende. Und wie bei einem Begräbnis liegt der größte Trost bei den anwesenden Kindern, die durch ihre Präsenz kommunizieren: das Leben geht weiter. Und schon ist Neujahr und der ganze Reigen beginnt von vorne: ein neues unverbrauchtes, nagelneues Jahr mit all seinen Möglichkeiten.
Was wünschen sich die Menschen nun in unserer heutigen Zeit voller psychologischer Bewusstheit und vielfältigster Möglichkeiten? Forsa hat es im Auftrag der DAK herausgefunden:
Die Menschen wünschen sich für 2012 – hier die big five:
– weniger Stress (60 %)
– mehr Zeit für die Freunde / Familie (56 %)
– mehr bewegen / Sport (55 %)
– mehr Zeit für mich selbst (45 %)
– gesünder ernähren (45 %).
Statt Zeitdruck und den Stress, Familie,Beruf und eigene Interessen unter einen Hut zu bringen möchten viele mehr Entspannung und weniger Sorgen. Man könnte als Fazit sagen: Die Vorsätze zielen auf mehr Lebensqualität und Zeitsouveränität. Doch um die dann auch in die Tat umzusetzen, sollten wir sie lernen zu praktizieren.
Das Jahr 2012 – als Menschenleben gesehen – ist jetzt Anfang Februar gerade in der Grundschule. Nicht mehr weit weg von der Pubertät, wo erst einmal alles in Frage gestellt, die tiefen Fragen gestellt, unmögliche Visionen diskutiert und mögliche Innovationen geboren werden. Fangen wir an.

Dr.Stephan Lermer, 2.2.12

Repräsentative Forsa-Umfrage, über 3000 Befragte in Deutschland im November 2011 – Quelle DAK 2011

Bore-Out-Gefahr in Deutschland

Die Deutschen gehen im Prinzip gerne arbeiten. Das berichtet der Stern nach einer umfangreichen Umfrageunter Arbeitnehmern und Beamten. 85% aller Befragten gaben an, zufrieden oder sogar sehr zufrieden mit ihrem Job zu sein: 86% aller Deutschen gehen gerne ihrer Arbeit nach.

Allerdings: Ein Fünftel aller deutschen Arbeitnehmer fühlt sich unterfordert im Beruf. Bei den Auszubildenden und den 20-29jährigen sind es sogar 33%. Wird die Unterforderung chronisch und wird sie zudem als Stress erlebt, besteht die Gefahr des Bore-out-Syndroms (Wir berichteten im Blog vom 7. September 2009).

Wenn man über längere Zeit nicht genügend herausfordernde Aufgaben bekommt, fühlt man sich ’nutzlos‘, irgendwie Fehl am Platz und nicht genügend wertgeschätzt. Langfristige Folgen sind Desinteresse und eine schlechte Performance trotz ausreichender Fähigkeiten.

Schlimm wird es, wenn man sich chronisch unterfordert fühlt und beginnt, ernsthaft darunter zu leiden. Dann sollte man auf keinen Fall zögern, mit Vorgesetzten, Kollegen, dem Betriebsrat oder einer Vertrauensperson zu sprechen. Die Bore-out-Symptomatik verschwindet in der Regel ziemlich rasch wieder, sobald man wieder anspruchsvollere Aufgaben, gemeisterte Herausforderungen und ehrliche Anerkennung für gute Arbeit erfährt.
Der Mensch ist eben auf Herausforderungen angelegt: Bequemlichkeit ist kein Weg zum Glück.

gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: http://www.stern.de/magazin/

Zurück zur Natur – Und raus aus dem Stress!

„Retournons à la nature!“ rief Rousseau im 18. Jahrhundert und meinte damals vor allem, dass sich der Mensch aus der kulturellen Tretmühle der Industrialisierung befreien solle. Seitdem haben sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den reichen Ländern der ersten Welt zwar gebessert, ein Thema ist jedoch dramatischer geworden – der Stress.

Im finnischen Forest Research Institute wird Rousseau’s berühmter Ausspruch etwas wörtlicher interpretiert. Hier wird erforscht, welche unmittelbaren körperlichen und psychischen Auswirkungen Kurzbesuche in der Natur haben. Die Forschungsergebnisse vermitteln ein einheitliches Bild: Wer aus dem Alltag raus will und Stress abbauen, der sollte am besten in den Wald gehen.

Jeder, der sich einmal kurz die Zeit genommen und einen Spaziergang über Felder, Wald und Wiesen gemacht hat, kennt die beruhigende Wirkung der Natur. Doch die Menschheit will Beweise und diese liefern die finnischen Forscher um Dr. Eeva Karjalainen im Dutzend:

Wald und andere natürliche Umgebungen reduzieren Stress, heben die Stimmung, verringern Aggressionen und schaffen Glücksgefühle. Oder präziser: Blutdruck, Muskelspannung, Stresshormone und Herzrate verringern sich deutlich. Bei Waldbesuchen erhöht sich die Zahl an körpereigenen Immunzellen, die Krebszellen bekämpfen. Und: Die Behandlung psychischer Krankheiten wie Depressionen und Impulsstörungen verläuft wesentlich rascher, wenn natürliche Settings wie Wälder und Seen begleitend genutzt werden. Nur ein Beispiel: Kinder mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) haben dauerhaft weniger Schwierigkeiten, wenn sie täglich in Wäldern, Parks und Seen spielen.

Letztlich sind natürliche Umgebungen auch bei der Prävention von psychischen Krankheiten wie Depression und Burnout entscheidend. Man sollte sich dafür eine solche Umbung suchen, in der man sich wirklich wohl fühlt und mit seinen Gedanken allein oder zu zweit ist.

gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: USDA Forest Service, Pacific Northwest Research Station (2010, July 23). The healing effects of forests. ScienceDaily. Retrieved July 24, 2010, from http://www.sciencedaily.com­/releases/2010/07/100723161221.htm

Stressbewältigung durch Sport und Kaugummikauen

Einer Studie der Techniker Krankenkasse zufolge leiden 80% der Deutschen an Stress. Jeder dritte Deutsche sogar an Dauerstress. Die Folgen von Stress sind bekanntlich gravierend: Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören bei den Gestressten fast schon zum Alltag.

Die Ursachen von Stress liegen meist im Job: Viele Arbeitnehmer leben unter dem Druck, immer erreichbar sein zu müssen und haben sehr oft zeitlich zu knapp bemessene Arbeitspensen. Selbst Schüler sind heute schon von Stress betroffen. Sie leiden in erster Linie unter Prüfungs- und Leistungsdruck. Und haben auch noch die Angst, keinen Arbeits-, Studien- oder Ausbildungsplatz zu finden.

Für den Stressabbau gibt es einige wirksame Strategien. Zur Bekämpfung von psychischen Belastungen hilft zum Beispiel Sport, denn das Adrenalin, das bei Stress entsteht, wird hier in Muskelarbeit umgesetzt und somit abgebaut. Außerdem erfolgt nach dem Sport eine Entspannungsphase, bei der der Blutdruck sinkt und man sich ausgeglichener und ruhiger fühlt.

Einer neuen Studie zufolge hilft auch – Kaugummikauen. Prof. Andrew Smith von der Cardiff University hat 2000 Berufstätige im Alter von 18 bis 74 Jahren befragt und kam dabei zum Ergebnis: Unter den 39% der Probanden, die nicht zum Kaugummi griffen, litten doppelt so viele an Stress bei der Arbeit als unter den 61% Kaugummikauern. Bei den Menschen, die trotz Kaugummi noch gestresst waren, wurde immerhin noch ein niedrigerer Blutdruck und Cholesterinspiegel gemessen als bei denjenigen, die nie zum Kaugummi griffen.

gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: Smith, A.P (2009). Chewing gum, stress, and health. Stress & Health, 25(5), 445-451.

Beziehungsqualität entscheidet über den Umgang mit Stress

Eine gute Partnerschaft wirkt sich auch positiv auf berufsbedingten Stress aus. Wenn man es richtig anpackt.

Das schreibt Dr. Ann-Christin Andersson Arntén in ihrer Dissertation an der University of Hawaii (stressfreie Zone). Sie erhob bei 900 Paaren die Wechselwirkungen von Partnerschaftsqualität und arbeitsbedingtem Stress.

Ein auffälliges Ergebnis ihrer wissenschaftlichen Studien ist, dass die individuellen Unterschiede im Stresserleben, bei der Stressverarbeitung und im Umgang mit Stress und der Partnerschaft größer waren als die Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Dies zeigt, wie wichtig die Interpretation von Stress, der individuelle Umgang mit Stressoren und Strategien zur Prävention von Stress sind. Vor allem körperliche Auswirkungen von Stress und schlechter Beziehungsqualität zeigen sich bei Männern und Frauen gleichermaßen.

Zwischen den Geschlechtern gibt es vor allem Unterschiede im Stresserleben (wir berichten im Beitrag vom 30.6.09). Zudem zeigte sich, dass Frauen, die über Beziehungsprobleme klagten, mehr Angstsymptome, mentale Stressreaktionen und Schlafprobleme hatten. Männer, die über eine mittlere Beziehungsqualität berichteten, litten mit größerer Wahrscheinlichkeit an Depressionen, Angstzuständen und psychosomatischen Beschwerden.

Warum ist die Beziehungsqualität ein so entscheidender Moderator für berufsbedingten Stress? Andersson Arnténs Forschung unterstützt ein ‚Ressourcenmodell‘ der Stressverarbeitung: Solange wir Druck ausgesetzt sind, versuchen sich Körper und Geist darauf einzustellen, damit fertig zu werden, den Stress auszuhalten, um Probleme und Herausforderungen bewältigen zu können. Wird der Stress irgendwann zuviel oder chronisch, ermüden sowohl Körper als auch Geist: Wir fühlen uns müde, erschöpft, unausgeglichen, angespannt, die Gedanken kreisen immer wieder um die stressauslösenden Themen usw. Kurz: Unsere körperlichen und mentalen Ressourcen sind aufgebraucht.

Um dem Stress die Stirn bieten zu können und unsere Herausforderungen bewältigen zu können, müssen wir unsere Ressourcen wieder herstellen, wir müssen „den Akku wieder aufladen“.

Andersson Arntén: „Eine positive Sicht der Dinge und Techniken zum Stressmanagement helfen, die negativen Effekte von berufsbedingtem Stress zu mildern. Aber wenn es sowohl in der Arbeit als auch in der Partnerschaft Stress gibt, steigt das Risiko für Burnout und psychosomatische Krankheiten dramatisch an.“

Allzu oft übertrage man Konflikte und Zeitdruck am Arbeitsplatz in die Partnerschaft. Dabei übersehe man, dass die Partnerschaft die größte Ressource für den Umgang mit berufsbedingtem Stress sein kann.

Wenn man also nachhaltig und ressourcenorientiert mit Stress umgehen will, sollte man 1. vermeiden, arbeitsbedingten Stress in die Beziehung zu übertragen und 2. die Partnerschaft aktiv stärken, denn: In einer vertrauensvollen Partnerschaft werden die Akkus am schnellsten wieder geladen.


gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer

Quelle: Andersson Arntén, AC (2009). Partnership relation quality modulates the effects of work-stress on health. Doctoral Dissertation, John A. Burns School od Medicine, University of Hawaii