Der Soundtrack des Gehirns
Warum Menschen eigentlich Musik mögen, ist eines der großen Rätsel der evolutionären Psychologie. Viel spannender als die Frage nach dem Warum? ist aber eigentlich die Frage: Wozu?
Beinahe jeder Mensch liebt Musik. Welche Art von Musik wir wann mögen, hängt dabei wesentlich von unserer Stimmung ab. Andererseits ist es auch erwiesen, dass Musik Stimmungen induzieren kann: Bei ruhiger Musik entspannen wir, bei einem Allegro werden wir aktiv. Mittels EEG (Elektroenzephalogramm), mit dem Gehirnströme quasi in ‚Echtzeit‘ gemessen werden, kann man seit einigen Jahren diese stimmungsinduzierende Wirkung auch neurophysiologisch nachweisen: Die Wellenmuster des Gehirns verändern sich unter dem Einfluss von Musik!
Wissenschaftler vom Science & Technology Directorate des US-Department of Homeland Security gehen nun noch einen Schritt weiter und behaupten: ‚Jedes Gehirn hat seinen eigenen Soundtrack.‘ Tempo und Melodie variieren dabei in Abhängigkeit der Stimmung, der Tätigkeit und dem Aufbau des Gehirns selbst.
Das Erstaunliche: Diesen Soundtrack kann man in bestimmten Stimmungen aufzeichnen, in musikalische Signale übersetzen und wieder abspielen, um damit wiederum die gleichen Stimmungen zu induzieren: Das entstandene Biofeedback könnte zum Beispiel in naher Zukunft bei der Therapie von depressiven Erkrankungen genutzt werden. Oder man könnte den optimalen ‚Alarm-Soundtrack‘ eines Feuerwehrmannes aufnehmen und ihn in entsprechenden Krisensituationen wieder abspielen (falls er ihn dann noch braucht).
Darüber hinaus hat jedes Gehirn einen Ruhe-Track, der bei völliger Entspannung entsteht und laut den Wissenschaftlern zur Entspannungsinduktion genutzt werden kann.
Ein Beispiel für eine solche „Gehirnkomposition“ finden Sie unter folgendem Link:
Der große Nutzen von Musik scheint also tatsächlich darin zu bestehen, uns in Stimmungen und Zustände zu versetzen, die optimales Verhalten bewirken. Evolutionäre Psychologen vermuten, dass sich die Liebe zur Musik gleichzeitig mit der Sprache entwickelte, weil beide in etwa dieselben Hirnregionen beanspruchen.
So gesehen wäre die Evolution der Musik ein Nebenprodukt der für die menschliche Spezies so wichtigen Sprachentwicklung. Womit auch die Frage nach der schönsten Nebensache der Welt endgültig geklärt wäre.
gepostet i.A. von Dr. Stephan Lermer
Quelle: http://hsdailywire.com/single.php?id=7859
Salutogenese durch „mea-culpa-Ritual“?
Sie kennen es als Ritual von der Kirche: Hat man sich versündigt, dann klopft man sich dreimal auf die Brust und murmelt den Spruch „mea culpa“ dazu: Meine Schuld – ich bekenne mich dazu und ich bereue es. Scheinbar ein harmloses Schuld-Eingeständnis, verbunden mit einer kleinen Geste, die die Reue körpersprachlich unterstreicht.
Doch es ist viel mehr: Diese autosuggestive Handlungsabfolge wirkt vor allem auf das Immunsystem: Aus der Psychosomatik, konkret aus der Psychoneuroimmunologie wissen wir, dass Schuldgefühle via Selbstvorwürfe, Selbstanklagen, Autoaggressionen und Depressionen das Immunsystem annagen. Unsere Abwehrlage sinkt, wir sind anfälliger für Infektionen, Viren, etc. Klopfen wir aber nun auf die Brust, dort wo die Thymusdrüse sitzt, aktivieren wir deren Funktion, Immunkörper vermehrt zu produzieren. Das ist zwar insbesondere bis zur Pubertät wesentlich, aber auch im Erwachsenenleben nicht von der Hand zu weisen. Kritiker mögen zwar einwerfen, dass die Thymusdrüse beim Erwachsenen kaum noch vorhanden ist, weil zu harmlosem Fettgewebe geschrumpft. Die Entfernung der Thymusdrüse bei Erwachsenen hat aber dennoch merklichen Einfluss auf körperliche Abläufe, ist also kein zu vernachlässigender Faktor. Und selbst dann, wenn die Kritiker total recht hätten, reagiert der Körper dennoch quasi aus der Erinnerung heraus, im Minimalfall placeboesk. Denn unser Körper ist direkt an die Weisheit unseres Unterbewusstseins angeschlossen. Nicht von ungefähr steht im Griechischen das Wort „thymos“ für „Lebensenergie“…
Quelle: Lermer S., 2009 und Lermer S., „Immunkraft“, Econ (www.immunkraft.com)
Depressionen ? Gehen Sie in die Kirche.
Klar gibt es immer wieder einmal Stimmen,
die dem Weihrauch eine lungenverpestende
Wirkung zuschreiben. Und man kann auch
nicht verhehlen, dass der in der Kirche verglimmende
Weihrauch einen Feinstaubwert erzeugt, der die
EU-Richtwerte um ein zigfaches übersteigt.
Aber lassen Sie uns von der heilenden Wirkung
des kirchlichen Weihrauch-Einsatzes sprechen:
Nicht nur ein olfaktorisches Zeichen: Hier riech
ich Weihrauch, hier ist Gott nicht weit, oder,
hier riech ich Weihrauch, schon fühl ich mich
angekommen, im Schoß der Kirche. Hinzu kommen all die
kindlichen Erinnerungen, speziell auch an
essentielle Lebenslauf-Highlights wie
erste Kommunion, Firmung, Hochzeit, Taufe …
Es ist darüber hinaus noch viel mehr:
Dieses „Opium fürs Volk“ hat es faustdick in
seiner Rauchschale: Weihrauch wirkt unbewusst
auf den Organismus. Und zwar therapeutisch :
Wissenschaftler aus Israel haben herausgefunden,
dass Weihrauch via bestimmter Ionenkanäle direkt
unser Gehirn beeinflusst: So werden Depressionen und Ängste
werden nachweislich gelindert.
Gerade in unserer heutigen Zeit,
wo neuerdings Depressionen einerseits zu den
Fehlzeiten-Hits der jährlichen Krankheitstage zählen,
andererseits unser absurdes Gesundheitskostensystem
die Depressionsbehandlung letztlich dem Einzelnen
überlässt, ist diese Meldung sicher für viele eine
erfreuliche Lösung: Kostenlose Stimmungsaufhellung
im Gotteshaus.
Die Kirchen werden sich freuen, wenn
wieder mehr Besucher kommen, und sei es nur zum
Gesundschnüffeln. Und nicht zuletzt dürfte es auch den Heiland freuen, wenn der Besuch bei ihm ein bisschen „high“ macht.
Quelle: Faseb Journal 2008
P.s.: Morgen lesen Sie, warum das „mea-culpa-Klopfen“ in der Kirche unser
Immunsystem stärkt.