Verbessern Sie Ihre Aufmerksamkeit und Entscheidungskompetenz

Konzentration und Aufmerksamkeit sind essentiell in unserer heutigen komplexen Welt. Entscheidungen hängen oft von Details ab. Die besten Entscheidungen sind meist solche, die alle Informationen berücksichtigen. Wie schwierig es sein kann, allein über kurze Dauer alle Informationen der Umwelt zu berücksichtigen, zeigt ein Video, das im Original aus dem Visual Cognition Lab der University of Illinois stammt.

Bitte klicken Sie auf das Bild, wenn Sie Ihre Aufmerksamkeit testen wollen. Sie werden auf Youtube weitergeleitet.

Geschwindigkeit und Informationsfülle bestimmen oft genug unsere Entscheidungen. Ein Schlüssel zum erfolgreichen Umgang mit Entscheidungssituationen ist eine wache, bewusste, aufmerksame Haltung. Welche unglaublichen Möglichkeiten der Informationsaufnahme uns zur Verfügung stehen und wie wenig Information wir davon bewusst verarbeiten, zeigten Forscher um den Psychologen Norretanders 1998: Über seine Sinnesorgane ist der Mensch fähig, in jedem Augenblick unzählige Informationen aufzunehmen. Von den 11 Millionen bits unbewusst aufgenommener Information pro Sekunde verarbeiten wir aber lediglich 40 bits pro Sekunde bewusst. Der Rest wird sofort ausgesteuert oder unbewusst verarbeitet und gespeichert.

Sie können Ihre Entscheidungskompetenz erhöhen, indem Sie Ihre Aufmerksamkeit für das, was um Sie herum vorgeht verbessern.

Informationen darüber, wie Sie Ihre Aufmerksamkeit bei bestimmten Dingen oder für Personen verbessern können, gibt es auch in unseren Blog-Beiträgen vom 9. März und vom 26. Februar. Oder besuchen Sie unser Seminar „Future Skills“. Mehr dazu unter www.lermer.de

Vertrauen durch Wärme: Es kann ab und zu so einfach sein …

Die positive Macht unbewusster Assoziationen haben die Forscher Lawrence Williams und John Bargh auf ebenso einfache wie eindrucksvolle Weise empirisch belegt.

John Smith ist intelligent, attraktiv, fleißig, vorsichtig. Und kalt. Würden Sie gerne mit John Smith befreundet sein? Nein? Warum nicht? Wahrscheinlich wären Sie wie viele andere Menschen eher bereit, Freundschaft mit John zu schließen, wenn er intelligent, attraktiv, fleißig, vorsichtig und „warmherzig“ anstatt „kalt“ wäre.

Die Persönlichkeitseigenschaft „Wärme“ spielt eine wichtige Rolle bei sozialem Urteilen. Wärme suggeriert Freundlichkeit und Geborgenheit, Zugehörigkeit und Wohlbefinden. Diese Assoziation bildet sich bereits in frühester Kindheit, wenn wir zum Beispiel wärmenden Schutz zuhause nahe bei Mutter oder Vater finden.

Williams und Bargh zeigten nun, dass schon das Empfinden von Wärme dazu führt, dass wir andere Menschen positiver beurteilen.

Sie baten die Hälfte Ihrer Probanden, kurz eine Tasse warmen Kaffee in der Hand zu halten, bevor Sie einen Fragebogen ausfüllten, in dem sie die Persönlichkeit des Untersuchungsleiters einschätzen sollten.

Die andere Hälfte der Probanden bekam vor dem Fragebogen einen Eiskaffee zum kurz halten ausgehändigt.

Das Ergebnis: Bei den „gewärmten“ Versuchspersonen kam der Untersuchungsleiter viel besser weg. Die Wissenschaftler vermuten, dass sowohl Temperatur als auch soziale Emotionen in der gleichen Hirnregion verarbeitet werden – und zwar in der Insula bzw. Inselrinde, eine Region der Großhirnrinde, die eigentlich für Hunger, Durst und Nikotinsucht zuständig ist.

Fazit: Empfindungen wie von Geborgenheit, Wohlwollen, Bindung etc. sind mit dem Empfinden von Wärme aufs Engste miteinander verbunden.

Das spannende Experiment wurde ausgeweitet: Die Teilnehmer bekamen nun verschieden temperierte Kühlpackungen in die Hände gedrückt. Die Aufgabe bestand darin, ein Geschenk weiterzuschenken oder für sich selbst zu behalten.

Wie vermutet behielten diejenigen mit den kalten Händen die Geschenke lieber für sich selbst, wohingegen die „gewärmten“ Probanden bereit waren zum großzügigen Verschenken.

„Gibs aus der warmen Hand“ bekommt nach diesen empirischen Forschungsergebnissen der wissenschaftlichen angewandten Psychologie plötzlich eine ganz neue Bedeutung.

Die warme Hand will geben: Positive Einschätzungen wie physisch reale Geschenke.

Systemisch und energetisch gesehen ebenso einleuchtend wie konstruktivistisch:

Wer im Plus ist, weil psychophysiologisch gewärmt, wird tatsächlich positiver und sozialer.

Quelle: Williams, L., Bargh, J. (2008). Experiencing physical warmth promotes interpersonal warmth. Science, 322, 2008, pp. 1427-1435

Stimmt das mit dem Erwerb kommunikativer Kompetenzen durch Gesten? JA, sagt die Neurobiologie.


Von neuronaler Platizität, Sensitiven Phasen und Spiegelneuronen


Bereits vor dem Tag unserer Geburt sind wir fähig zu kommunizieren. Wir treten in Interaktion mit unserer Umwelt, ganz gleich was wir tun.

Schon Säuglinge können sehr deutlich kommunizieren. Dass es ihnen an sprachlichen Mitteln fehlt, liegt dabei nicht nur an mangelnder Erfahrung, sondern vor allem auch an biologischen Bedingungen: In den ersten Lebensmonaten entwickeln sich die Gehirnstrukturen erst, die für effektive Kommunikation verantwortlich sind – dafür in dieser Zeit besonders rapide.

Die Schnelligkeit und Güte der Entwicklung dieser Strukturen hängt dabei einerseits von unveränderlichen genetischen Faktoren ab, andererseits aber von Bedingungen, auf die insbesondere Eltern maßgeblich Einfluss nehmen können. Die letzten Jahre biopsychologischer Forschung haben uns tiefe Einblicke in die psychobiologischen Grundlagen des Spracherwerbs gewährt. Vor allem aus drei neurobiologischen Prinzipien lassen sich fundierte Handlungsempfehlungen für die kindliche Sprachentwicklung ableiten:

1. Neuronale Plastizität: Das menschliche Gehirn ist zu lebenslangem Lernen fähig. Grundlage von Lernen und Erfahrung sind Aufbau und Wiederherstellung von Verbindungen zwischen Nervenzellen im Gehirn. Ein Neugeborenes kommt mit ca. 50 Billionen dieser sogenannten neuronalen synaptischen Verschaltungen zur Welt. In den Jahren nach der Geburt, in der kritischen Phase der motorischen und der Sprachentwicklung also, werden ca. 1000 Billionen neuer Verknüpfungen gebildet, von denen anschließend die Hälfte wieder verkümmert, weil die Verschaltung dann effizienter und ressourcensparender organisiert wird. Kritisch für das Wachsen dieser Verbindung ist allerdings, dass das Gehirn qualitativ und quantitativ die richtige Dosis Input erhält: Lernen ist nur in Interaktion mit der Umwelt möglich. Neue Erfahrungen müssen zu spürbaren (und am besten angenehmen) Wirkungen führen, damit sie so „verschaltet“ werden, dass erfolgreich gelebt werden kann.

2. Sensitive Phasen: Für jede Fertigkeit gibt es kritische Zeitphasen, in denen das genetisch festgelegte Programm des neuronalen Wachstums besonders sensibel ist für Lernerfahrungen aus der Umwelt. Beim Spracherwerb gibt es mehrere solcher kritischer Phasen, die individuell verschiedene Verläufe zeigen:

a) Bereits vor der Geburt und in den ersten Lebensmonaten ist zunächst die rechte Gehirnhälfte für die Sprachentwicklung wichtig. Der Säugling lernt, sich in seiner kommunikativen Umwelt zu orientieren. Er sucht aktiv Orientierung an Kommunikationssignalen insbesondere der Mutter und reagiert auf Gefühlsaüßerungen. Er beginnt, selbst Lautäußerungen zu koordinieren. Zeigen Sie in dieser Phase Ihre Gefühle, suchen Sie Körperkontakt, schauen Sie das Kind an und geben Sie eindeutig verständliche Rückmeldungen.

b) Bis zum 20. Monat wird der Wortschatz vergrößert. Hier werden vor allem die ungeheuer vielen synaptischen Verbindungen, die in dieser Zeit entstehen genutzt, um Wörter, Gesten und Mimik zu lernen und sinnvoll zu verbinden. Reden Sie in dieser Zeit viel mit dem Kind und gehen Sie auf das Wissen ein, das es bereits besitzt. Das Kind kann so neues Wissen mit altem Verknüpfen. Es lernt, neue Begriffe sinnvoll einzubinden.

c) Vom 20.-25. Monat bis zum Alter von 3 Jahren lernt das Kind unbewusst, die grammatische Struktur der Muttersprache zu entschlüsseln. Achten Sie darauf, dass Sie selbst Grammatik und Wortwahl konsistent und korrekt benutzen.


3. Spiegelneuronen: In nahezu allen Gehirnregionen fanden Forscher in den letzten Jahren Nervenzellen, die ein faszinierendes Verhalten zeigen: sie reagieren nicht nur auf eigene Aktivitäten, sondern auch auf Dinge, die andere Menschen tun und sagen. Man nimmt an, dass diese Neuronen dafür verantwortlich sind, dass Kinder ein eigenes Bewusstsein erhalten. Und dass Kinder auf Grund dieser Zellen fähig sind, durch Nachahmung zu lernen. Die meisten dieser Zellen wurden bislang unterhalb des so genannte prämotorischen Areals, das für Handlungsplanung und –steuerung zuständig ist, entdeckt. Und zwar innerhalb einer Hirnregion, die für das Sprechen zuständig ist. Die wichtigste Aufgabe der Spiegelneuronen könnte demnach sein, Kommunikation zu lernen und zu üben. Besonders in den ersten Lebensjahren bilden die Spiegelneuronen viele synaptische Verbindungen aus. Die Spiegelzellen sind ein Beleg dafür, dass Kleinkinder vieles durch Beobachtung ihrer Bezugspersonen lernen.

Seien Sie also ein gutes Vorbild: Kommunizieren Sie deutlich und kommunizieren Sie ehrlich. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es erfolgreiche Kommunikation lernen und anwenden kann. Nutzen Sie Ihr Wissen um Ihre eigene kommunikative Kompetenz und geben Sie es Ihren Kindern weiter.

Quellen:

Bates, E. (1999). Plasticity, Localization and Language Development. In: Broman, S., and Fletcher, J. (1999). The Changing Nervous System. Oxford UP

John L. Locke (1993). The Child’s Path to Spoken Language. Harvard U Press

Doodle do… – Kritzeleien erhöhen die Konzentration

Gehören Sie auch zu den Menschen, die während endlosen Telefongesprächen und Meetings beginnen, kleine Zettel zu bemalen? Herzlichen Glückwunsch, gute Strategie! Forscher der University of Plymouth haben herausgefunden, dass das Zeichnen von kleinen Bildern und Mustern während eintönigen Tätigkeiten offenbar die Konzentration fördert.

Jackie Andrade von der School of Psychology spielte ihren Probanden in einem kontrollierten Experiment eine ziemlich langweilige Telefonnachricht über eine Party und deren Gäste vor. Die Hälfte der Probanden durfte nebenher kleine Bildchen ausmalen, die andere Hälfte sollte einfach nur zuhören. Anschließend fragte die Forscherin die Namen der Partygäste und Orte ab, die in dem Telefongespräch genannt wurden. Das erstaunliche Ergebnis: Die zeichnenden Probanden erinnerten durchschnittlich 29% mehr Informationen!

Die Psychologin Andrade geht davon aus, dass uns das Kritzeln davon abhält, uns Tagträumen hinzugeben, die die Konzentration stören. Wer hat nicht schon mal während eines Meetings an die restlichen Termine des Tages gedacht oder den letzten Abend noch einmal Revue passieren lassen oder? Wer nicht zeichnet, erinnert sich später wesentlich schlechter an relevante Dinge. Wer aber etwas nebenbei „exteriorisiert“, also zum Beispiel visuell fixiert, bewirkt damit, dass die Aufmerksamkeit fokussiert und die Konzentration auf einem optimalen Level bleibt. Und verhindert Tagträume, die unsere Aufmerksamkeit verringern.

Quelle: Andrade, J. (2009). What does doodling do? Journal of Applied Cognitive Psychology, 2009

„Schau mich an, wenn wir miteinander sprechen!“ : Mal wichtig, mal grundfalsch

Teil 2: Feedback und Gedankenlesen via Augensprache – ein kleiner Lesekurs.

Eigentlich ist es wie beim Morsen: Um eine Nachricht zu übermitteln, müssen wir Signale senden; richtig verständlich wird die Nachricht aber erst durch gezielte Pausen, die wir einbauen, und durch Rückmeldung, ob und wie es angekommen ist. Für den Blickkontakt gilt dasselbe.

Stellen Sie sich vor, Sie erklären Ihrem Kind einen neuen Weg zur Schule: „Pass auf, Alexander, du gehst doch jeden Tag nach der Bräugasse nach links zur Unterführung.“ – „Ja“. – „Dort ist ab heute eine Baustelle. Du musst morgen nach rechts in die Sandstraße gehen und dann links…“ usw.

Alexander wird, wie die meisten Kinder, den Weg mit seinen Augen „abgehen“, während er sich erinnert, d.h. er wird aus Ihrer Sicht nach rechts oben blicken, wenn Sie die Unterführung erwähnen (er erinnert den gewohnten Weg und wird dabei von sich aus gesehen nach links oben blicken).

Und er wird – von Ihnen aus gesehen – nach links oben blicken, wenn Sie den neuen Weg erwähnen (er stellt sich die neue Route vor und schaut von sich aus gesehen dabei nach rechts oben).

Von sich aus gesehen also wie die Zeitachse:

Nach links (oben) = erinnern (Vergangenheit).

Nach rechts (oben) = vorstellen (Zukunft).

An seinem Blickverhalten erkennen Sie, ob Alexander Ihnen folgen kann oder nicht. Er meldet Ihnen also unbewusst zurück, dass er Sie verstanden hat. Sie nehmen diese Meldung ebenso unbewusst auf und reagieren, indem Sie den nächsten Schritt des neuen Weges erklären.

Würde er nach der veralteten Rüge: „Schau mir in die Augen, wenn ich Dir etwas erkläre!“ starr Blickkontakt halten müssen, würde er das Gehörte nur kurzfristig nacherzählen können. In seine Gehirn-Bilderwelt wäre es nicht eingebrannt. Darf er jedoch das Gehörte in seine Gehirnsprache übersetzen und dort einbauen, wo es auch nachhaltig verankert wird – die Augenbewegungen begleiten diesen Vorgang – hat er es gelernt. Das update ist gelungen.

Dieses Gedankenlesen über die Augensprache ist auch als eine Art Lügendetektor einzusetzen: Soll er Ihnen berichten, über welches Thema der Pfarrer gepredigt hat sieht Alexander von sich aus nach links oben (erinnert).

War er jedoch gar nicht in der Kirche und flunkert Ihnen ein ausgedachtes Thema vor, wird er von sich aus nach rechts oben blicken (konstruiert).

Natürlich gibt es noch eine Menge anderer Signale, die Verständnis oder Unverständnis signalisieren. Der Blickkontakt jedoch – der Dialog über unsere wichtigsten Sinnesorgane, die Augen ist essentiell. Beispielsweise sehen wir oft kurz weg und kneifen die Augen zusammen, wenn uns jemand etwas Kompliziertes erklärt. Und wenn wir selbst jemandem einen schweren Sachverhalt näherbringen wollen, heben wir wichtige Dinge hervor, indem wir die Augen unseres Kommunikationspartners intensiv fixieren. Signalisiert uns unser Gesprächspartner Verständnis, wenden wir unseren Blick kurz ab, um ihm eine Pause zu gönnen, ihm zu sagen: „Das was jetzt kommt, weißt du vermutlich schon, ich sehe dich gleich wieder an, wenns wichtig wird!“

Kommunikation durch Blickkontakt steuern zu können ist in erstaunlich kurzer Zeit lernbar. Voraussetzung für die Steuerung ist aber zunächst, dass Sie ihre eigene Wahrnehmung schulen, damit Sie den Augenkontakt richtig interpretieren können.

Quellen:
Lermer, S. (2005). Kommunikative Kompetenz. Von den Besten Profitieren. Gabal Verlag

Fachbücher Neurolinguistisches Programmieren (NLP)

„Schau mich an, wenn wir miteinander sprechen!“ : Mal wichtig, mal grundfalsch!

Teil 1: Blickkontakt – Fundament einer guten Kommunikation

Als kleines Kind haben wir wohl alle einmal diesen Satz gehört. Und damit einen ganz essentiellen Faktor effektiver Kommunikation gelernt. Unser Blickkontakt signalisiert dem Gegenüber, dass wir aufmerksam sind, er schafft Vertrauen und Beziehung.

Der Hörer „sagt“ damit in einer Kommunikationssituation dem Sprecher, dass er sich ganz auf ihn und die Botschaft konzentriert. Der Sprecher unterstreicht mit seinem Blickkontakt die Botschaft, die er übermitteln will: Er gibt ihr emotionale Tönung, signalisiert dem Hörer, dass die Botschaft für ihn bestimmt ist, dass der Inhalt wichtig ist und zeigt allgemein Wertschätzung.

Blickkontakt beim Sprechen steht in direkter Verbindung zu emotionsverarbeitenden Strukturen des Gehirns. Untersuchungen von Forschern am California Institute of Technology zeigten, dass Personen, die eine Verletzung der Amygdala (ein emotionsrelevantes Zentrum im vorderen teil des Scheitellappens) erlitten haben, weniger Blickkontakt halten, Botschaften schlechter kommunizieren und häufiger Dinge falsch verstehen.

Gerade als Sprecher nutzen wir das wichtige Kommunikationsmittel Blickkontakt nicht genügend aus. Wir sehen oft zu Decke, zum Boden, zum Fenster hinaus, wenn wir wirklich wichtige Inhalte vermitteln wollen. Als Hörer blicken wir die Sprecher zu 75% der Zeit an, in der wir kommunizieren. Als Sprecher unsere Zuhörer lediglich zu 40%. Mangelnder Blickkontakt wird vom Hörer jedoch oft als Unsicherheit interpretiert. Weil der Hörer zunächst nicht weiß, welche Schlüsse er aus dem unsicheren Verhalten ziehen soll, ergeben sich für ihn 2 Möglichkeiten: Entweder er interpretiert den Inhalt der Botschaft als nicht vertrauenswürdig. Oder er vermutet, dass sich der Sprecher selbst über den Wahrheitsgehalt der Botschaft nicht sicher ist.

Blickkontakt suggeriert Vertrauen. Erfahrene Redner und Entscheider, die jeden Tag viele formale und informelle Gesprächssituationen meistern müssen, wissen um die Macht des Augenkontakts. Dennoch kann jeder mit Hilfe eines erfahrenen Coaches sein Blickverhalten verbessern. Der erste Schritt dabei ist, sich selbst seiner Kommunikationsfehler bewusst zu werden, um dann systematisch seine eigene Kommunikationskompetenz einzusetzen. Lernen Sie, kontinuierlich Blickkontakt herzustellen und vermeiden Sie es, mit Ihren Blicken in unpassenden Augenblicken in die Ferne zu schweifen. Ein kleiner Kommunikationstipp: Fixieren Sie nicht die Augen Ihres Gegenübers, sondern seine Nasenwurzel. Dadurch wirkt ihr Blick nicht so intensiv.

In manchen Situationen ist es allerdings falsch, stur Blickkontakt zu halten. Erfahren Sie morgen, wie und wann Sie gezieltes Wegschauen einsetzen können, damit Kommunikation interessanter und effektiver wird.

Quellen:

Lermer, S. (2005). Kommunikative Kompetenz. Von den Besten Profitieren. Gabal Verlag

Spezio, M., Po-Yin, S., Castelli, F., and Adolphs, R. (2007). Amygdala Damage Impairs Eye Contact During Conversations with Real People. The Journal of Neuroscienc, 27 (15), pp. 3994-3997